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Vorfreude ;)

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Enttäuschungen auf Reisen
Iguazú, die größten Wasserfälle der Welt

Die größten Wasserfälle der Welt, da erwartet man sich schon einiges. Die Cataratas de Iguazú liegen genau an der argentinisch-brasilianischen Grenze. Sie dehnen sich über 2,7 Kilometer aus und sind somit breiter als die Victoriafälle und dreimal so groß wie die Niagarafälle. Rauschende Wassermassen, ursprüngliche Natur, üppige Vegetation – ein gewaltiges Naturschauspiel, das stellt man sich vor, bevor man die Wasserfälle besucht.

Die Realität sieht anders aus. Kaum in Iguazú angekommen, ist man zwar überwältigt – doch nicht vom Wunder der Natur, sondern von den Touristenmassen.

Um zu den Fällen zu gelangen, muss man sich einer Exkursionsgruppe anschließen. Man wandert gemeinsam zu den stürzenden Wassermassen, das letzte Stück legt man auf einem schmalen Steg zurück. Der Andrang ist so groß, dass man vor lauter Menschenmassen kaum das Schauspiel genießen kann. Man wird herumgeschoben, muss Leuten ausweichen, kommt nur in Zeitlupe vorwärts.

Steht man dann endlich ganz vorne an den Fällen, an der sogenannten “Garganta del Diablo” (auf deutsch: Teufelsschlund), muss man sich einen Platz am Geländer geradezu erkämpfen. Auf allen Fotos, die man von den Wasserfällen macht, stehen Touristen aus aller Welt im Bild, die ebenfalls versuchen, ein Foto zu machen.

Die zweite Art, sich den Wasserfällen von Iguazú zu nähern, ist auf dem Bootsweg. Man steigt hinunter zum Fluss und fährt mit einem großen Schlauchboot so nahe heran, dass man von dem ganzen Sprühwasser pitschnass wird. Aber auch hier macht einem der Massentourismus das ganze Naturerlebnis zunichte. Um in eines der Boote zu gelangen, steht man ewig in einer Schlange, zahlt einen stolzen Preis, die Runde im Wasser ist dann aber so kurz, dass man sich an ein Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest erinnert fühlt.

Zu allem Überfluss kreisen auch noch Helikopter über Iguazú, in denen sich begüterte Touristen über die Fälle fliegen lassen. Wahrscheinlich hätte es gereicht, sich einfach ein paar von den Postkarten zu kaufen, die feilgeboten werden. Zumindest sind darauf keine Touristen zu sehen.

Kurpark

Wiesbadener Kurpark à la Rosario

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McDonalds

In einer Unterhaltung mit einigen Argentiniern über Fastfoodketten erfuhren wir, dass der BigMac nicht nur Fast Food, sondern ein politisches Produkt ist. Nach schlechtem Abschneiden Argentiniens auf dem BigMac-Index entschied sich der Staat schlicht und einfach den BigMac zu subventionieren um kaufkräftiger zu erscheinen. Dadurch ist er billiger als Produkte an denen weniger dran ist. Die Erzählung klang so absurd, dass wir erst einmal straight in einen McDonalds marschierten. Im Display über der Theke findet man ihn erst gar nicht….

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Hardcore-Ostern

Rosario stimmt sich auf Ostern mit einer Live-Kreuzigung ein

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Kinder-Ostern

Die Schule stimmt sich auf Ostern mit Basteleien ein…

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Stadtführung mit Javier

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Wir erfuhren, dass das Monument der Nationalflagge, die hier in Rosario zum ersten mal gehisst wurde, von oben aussieht wie ein Schiff. Insgesamt macht es einen durch und durch Albert-Speer-igen Eindruck, allerdings ist der Gedanke hinter der Anordnung sehr interessant. Das Gesamtdenkmal ergibt ein Richtung Fluss schräg stehendes Schiff, das den Stapellauf der Nation in Richtung Zukunft darstellt. Die Kapitänskajüte ist ein griechischer Tempel, im Sinne der Befehlsgewalt, die von der Demokratie ausgeht. Abschließend waren wir auf dem nachts in Nationalfarben angestrahlten ‘Mast’ im Ausguck und Genossen den Blick über Rosario.

El Circulo

Das Circulo ist das lokale Theater von Rosario. Als es vor der Schließung Stand wurde es von einer privaten Initiative aufgekauft und irgendwie erhalten. Teilräume werden für Balletunterricht vermietet, es gibt Vorstellungen und Führungen, die Geld einspielen sollen. Auch hier regiert der Kontrast:

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Vorher

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Nachher

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Gips vs Deckengemälde

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Streaming und Setting Fun Facts

Je nach Leistung gibt es für die Fächer A- oder B-Kurse; gab es, sollte man sagen, denn nachdem die Eltern sich wegen Diskriminierung beklagten, wurden sie nun kurzerhand in Aachen- und Berlin-Kurse umbenannt. Gleich viel besser …

Nachschreiben for real

Deutsche Schüler so sieht’s aus. Nachschreiben in Argentinien… allein auf weiter Flur an einem Campingtisch, Angesicht zu Angesicht mit dem Hausmeister und seiner Assistentin.

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Lucios Multikulti-Witz

Lució erzählte einenWitz über die Europäische Multikulti-Abstammung der Argentinier:

Los mexicanos a descendido de los aztecas.
Los peruanos a descendido de los incas.
Los argentinos a descendido de los barcos.

In Englisch gehts noch:
Mexicans descend from the Aztecs.
Peruans descend from the incas.
Argentinians descend from ships.

In Deutsch hört sich’s schon wieder in Ermangelung eines einzigen Wortes für abstammen und aussteigen doof an:
Mexikaner kommen von den Azteken.
Peruaner kommen von den Inka.
Argentinier kommen von Schiffen.